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OpenSolaris auf Si 1520

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OpenSolaris auf Si 1520

Beitragvon hikaru » 08.06.2009 11:34

Hallo,

ich bin ein Freund von Multiboot-Systemen. Seitdem Linux mein Hauptsystem ist fühle ich mich unter Windows aber nicht mehr wirklich wohl und nur Linuxe zu betreiben ist auch etwas langweilig. Daher habe ich mich nach Alternativen umgesehen und bin ziemlich schnell bei "den echten Unixen" (Unices?) FreeBSD und OpenSolaris hängengeblieben.

OpenSolaris hat den Vorzug vor FreeBSD bekommen, da Virtualbox darauf problemlos läuft und ich mich mit dem Paketmanager sowie der Lokalisierung von Gnome unter FreeBSD noch etwas schwer tue (mit KDE4 konnte ich mich noch nicht anfreunden). Außerdem macht Adobes Flash-Player unter BSD einige Zicken bzw. Adobe möchte dafür kein aktuelles Paket anbieten. Für Solaris gibt es ein gut funktionierendes Paket.

Vor gut zwei Monaten habe ich OpenSolaris 2008.11 installiert, was diversen Berichten zufolge auch auf dem Si1520 laufen soll. Ich hatte aber Probleme mit dem X-Server, der nicht starten wollte und war zu faul dem nachzugehen.
Gestern habe ich die aktuelle Version 2009.06 auf meinem Si 1520 installiert und es lief erstmal alles "out of the box", soweit ich es getestet habe. WLAN, Bluetooth, DVI, S-Video und Firewire habe ich bisher nicht getestet, Bluetooth werde ich nicht testen, S-Video wohl auch nicht.

Das aktuelle OpenSolaris kommt mit Gnome 2.24 als Desktop und sieht nicht viel anders aus als Ubuntu, Debian oder woher man sonst schon Gnome kennt. Auch die Basissoftware ist weitestgehend identisch bzw. vergleichbar (Firefox, Thunderbird, Totem, Gimp, GQview - OpenOffice zum Nachinstallieren, VLC 0.8.6 aus dem inoffiziellen blastwave-Repository). Die Installation von OpenSolaris läuft dank Live-CD mit grafischem Installer auch ähnlich ab wie bei den meisten Linuxdistributionen.
Die Softwareauswahl ist im Vergleich zu Linux sehr begrenzt, aber nach einer Durchsicht der Repositories sollte es für mich als Zweitsystem reichen. Das einzige was ich wirklich vermisse ist vpnc. Vielleicht ist openvpn (ebenfalls von blastwave.org) eine brauchbare Alternative. Andernfalls werde ich versuchen, vpnc zu kompilieren.

Die vielleicht auffälligste Eigenschaft von OpenSolaris in einer Multibootumgebung ist das Dateisystem ZFS. Linux kann damit von Hause aus nichts anfangen, es gibt aber mit ZFS on Fuse einen bisher experimentellen Treiber dafür. Bei dessen Betrieb in Verbindung mit einer Solaris-Partition habe ich aber noch Verständnisprobleme. Die Sicherheit von ZFS wird mit Performanceeinbußen erkauft. Diese sind spürbar aber nicht störend.
Andersrum kann OpenSolaris erstmal nichts mit Ext3 anfangen, was mein Standarddateisystem ist.
Mein MBR wurde bei der Installation von OpenSolaris natürlich überschrieben. Leider wurden dabei die bisherigen Einträge zu Linux nicht übernommen (ohne Ext-Support auch schwierig). Ein simples Kopieren der Einträge aus meiner alten menu.lst löste das Problem aber. Die menu.lst liegt übrigens bei OpenSolaris unter: /rpool/boot/grub

Folgende Tests stehen noch an (ich werde hier nach und nach vervollständigen):
1. Sound:
Unter Virtualbox klingt der Sound über OSS blechern und abgehakt. Ob das bei einer echten Installation auch so ist muss ich mal sehen.

Update:
Auch bei einer echten Installation ist der Sound nicht zu gebrauchen. Das ist ein Bug der aktuellen Version mit dem audiohd-Modul der in 2008.11 noch nicht bestand und wohl kurz nach dem Release von 2009.06 gefixt wurde:
http://bugs.opensolaris.org/bugdatabase/view_bug.do?bug_id=6844700
Ein Lösungsvorschlag ist, das Modul von 2008.11 zu verwenden. Damit bootet meine Installation aber nicht mehr. Eine andere Möglichkeit wäre das Update auf snv_116, ich habe aber noch nicht herausgefunden wie das geht.

Update2:
Seit Version svn_122 läuft der Sound ordentlich (die svn-Versionen davor nach dem 09.06-Release habe ich nicht getestet) solange man ihn nur auf der Lautstärke hält wie er auch mit Windows-XP/Vista-Treibern bzw. Alsa unter Linux möglich ist. Mit OSS (unter Opensolaris) kommt man auf etwa die doppelte Lautstärke, allerdings sind die internen Boxen ab ca.60% der OSS-Lautstärke überfordert.

2. Ext-Support:
Da meine Datenpartition mit Ext3 formatiert ist und ich darauf gern zugreifen möchte brauche ich dafür einen Treiber, den es bisher aus Lizenzgründen nicht in OpenSolaris gibt. Es existiert für Belenix seit geraumer Zeit ein Treiber der auch unter OpenSolaris läuft, allerdings bisher Ext nur lesen kann.
Auch bei OpenSolaris gibt es ein Projekt das sich mit Ext-Support beschäftigt. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann man dort seit ein paar Monaten auch Ext schreiben. Den Treiber habe ich erfolgreich installiert, aber noch nicht getestet. Vorher mache ich lieber noch ein Backup meiner Daten.

3. WLAN:
Ich habe es in meinem Amilo nie wirklich gebraucht, der Vollständigkeit halber werde ich es aber wohl testen.

4. Firewire:
Im Wesentlichen die gleiche Geschichte wie beim WLAN.

5. VPN Client:
Für mich die Killerapplikation. Welcher es wird muss ich mal sehen.
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