flokoc hat geschrieben:Habe den Akku bis jetzt ca. 6-7 mal aufgeladen als er bei ca. 10 % war.
Nach meiner bisherigen Erfahrung ist genau das das Problem. 10% ist noch nicht leer genug, um den Akku zu veranlassen, sich wieder bis zu seiner vollen Kapazität aufzuladen.
LI-Ion-Akkus haben angeblich keinen Memory-Effekt... Von wegen! Mit der richtigen, bzw falschen Behandlung verlieren sie ebenfalls rasend schnell an Leistung.
Mit dazu bei trägt diese unselige Windows-Einrichtung namens "automatischer Standby-Modus bei niedrigem Batterielevel". Damit wird zwar verhindert, dass es durch Unachtsamkeit des Users zu einem plötzlichen Ausschalten und somit Datenverlust kommt, aber um seinen Rechner wieder benutzen und seine Daten speichern zu können, muss man dann seinen Akku auch im Standby-Modus wieder aufladen.
Ich habe in der Vergangenheit mittels des Programms Notebook Hardware Control festgestellt, dass die %-Angabe der Akkukapazität zumindest bei meinem Rechner bei weitem keinen linearen Verlauf zeigt. Am Anfang nimmt die Ladung pro Minute gleichmäßig um 1% ab, bei 7-8% hält sich der Rechner dann aber locker ganze 15 Minuten lang, bevor es weiter abwärts geht. Bei Deinen 10% ist der Akku also noch lange nicht leer.
Ich habe es geschafft, das Wearlevel meines Akkus innerhalb eines halben Jahres auf über 60% (18000 mWh statt der ursprünglichen 44000 mWh Kapazität) hochzutreiben, indem ich immer den Fehler gemacht habe, den Rechner im Akkubetrieb bis zur Standby-Abschaltung zu benutzen und anschließend im laufenden Betrieb wieder zu laden. Das killt jeden Akku.
Dank NHC konnte ich dann aber auch eine Vorgehensweise herausfinden, die es mir ermöglichte, den Akkukapazität wieder deutlich zu steigern:
1. In den Windows-Energieeigenschaften die automatische Standbyabschaltung deaktivieren. Eine akustische Meldung kann ruhig erfolgen, aber mein Rechner fängt bei niedrigem Akkulevel auch von ganz alleine an sehr durchdringend zu piepsen.
2. NHC installieren und ggf. geringere Spannungslevel für verschiedene Rechnergeschwindigkeiten wählen - macht viel aus hinsichtlich der Laufzeit.
3. Bei erreichen des kritischen Akkulevels in den Battery-Eigenschaften von NHC die aktuelle Kapazität des Akkus im Auge behalten. Alle offenen Dateien speichern und Programme schließen.
4. Bei Erreichen eines kleinen Rests von ca 800mWh den Rechner runterfahren. Dafür reicht der Saft dann gerade noch aus.
5. Netzkabel einstöpseln und Rechner solange laden, bis die Ladeanzeige nicht mehr blinkt. Erst dann wieder einschalten, sonst ist dieser Ladezyklus nutzlos hinsichtlich der Reduktion des Wearlevels.
6. Anschließend in NHC kontrollieren, wie Wearlevel und Gesamtkapazität jetzt aussehen. Ich habe es innerhalb einiger der oben beschriebenen Ladezyklen geschafft, den Akku auf diese Weise wieder von 18000 auf 43000 mWh zu steigern.
Ich kann Dir aber keine Hoffnung machen, die ursprüngliche Akkuleistung auf Dauer zu erhalten. Der von mir beschriebene Weg erfordert sehr viel Disziplin und den vollständigen Verzicht auf die Rechnernutzung während des Ladevorgangs. Einmal nicht aufgepasst und im Standby-Modus oder bei nicht ganz leerem Akku geladen, und schon ist das Wearlevel wieder um ein paar % gestiegen und die Maximalladung des Akkus um einige hundert bis tausend mWh gesunken.
Ich nehme jetzt zu Hause immer den Akku raus und benutze das Notebook nur mit Netzkabel, um gar nicht erst in Versuchung zu geraten, es doch mal für ein paar Minuten im Akkubetrieb zu verwenden. Das macht alle Anstrengungen zunichte. Ich nutze den Akku lieber nur noch, wenn es überhaupt nicht anders geht - denn genau dafür ist er ja eigentlich da.
Gruß, Miranda