Moin,
mal einen kleinen Exkurs in die Schalttechnik von Schaltnetzteilen (nix anderes steckt im Schlepptopnetzteil und nicht nur dort).
Schaltnetzteile sind prinzipiell dreistufig aufgebaut:
1. Gleichrichter, der den Netzwechselstrom (50 Hz) gleichrichtet und auf einen Siebkondensator gibt.
2. Wechselrichter, der den zuvor gleichgerichteten Netzstrom in einen Strom mit erheblich höheren Frequenz (zw. 50 kHz und 1 MHz) umwandelt und auf einen Transformator gibt. Hochfrequente Ströme/Spannungen lassen sich effektiver und mit deutlich kleineren und damit leichteren Trafos herab- oder herauftransformieren.
3. Gleichrichter, der den aus dem Transformator fließenden Wechselstrom gleichgerichtet dem zu versorgenden Gerät zur Verfügung stellt.
Über eine Regelschleife wird die Ausgangsspannung zusätzlich (jedenfalls in aller Regel) stabilisiert.
Über Kondensatoren wurde weiter oben bereits geschrieben und auch, dass die Dinger im Einschaltmoment einen sehr hohen Strom ziehen (entladen stellen sie kurzzeitig sogar einen Kurzschluss für die angelegte Spannung dar). Dem entgegnen die Hersteller durchaus mit vorgeschalteten Widerständen! Die jedoch können nicht "unendlich" groß sein - sonst kommt nix mehr am Schleppi an... In der Praxis werden Widerstände in der Größenordnung 10 Ohm benutzt, die einen positiven Temperaturkoeffizienten haben, es sind sog. "Heißleiter" oder auch PTC-Widerstände. Im kalten Zustand haben sie die 10 Ohm, durch den durchfließenden Strom erwärmen sie sich und haben dann einen geringeren Widerstand. Trotz dieser (in erster Linie den Sicherungen entgegenkommenden) Einschaltstrombegrenzungen kommt es immer wieder beim Einstecken des Netzsteckers zum Funkenflug Theoretisch kann im Einsteckmoment ein Strom von ~32 A fließen! Wie das? Ganz einfach: U/R=I. Die Spitzenspannung bei 230 V beträgt 230 V x Wurzel aus 2=~320 V. Setzt man das in die Formel ein, dann ist 320 V/10 Ohm = 32 A.Das kannst du nur vermeiden, wenn du den Stecker im Nulldurchgang der Netzstromsinuskurve einsteckst - naja, kannst es ja mal versuchen
In dem kurzen Moment fließt dann einfach kein Strom... Deswegen blitzt es meistens und ganz, ganz selten funkt es eben nicht.
Also alles im Griff auf dem Schiff, alles im Lot auf'm Boot. Der "Funkenflug" ist normal und man braucht sich keine Gedanken darüber zu machen.
Klar, nun nehme man einengrößeren Widerstand - wird nix. Heißleiter könne, wie Prozessoren auch, nur theoretisch unendlich warm werden, um einen unendlich kleinen Widerstand zu bekommen... Irgendwann löten die sich einfach aus - aus die Maus. Also bleibt nichts anderes übrig, als einen Kompromiss einzugehen: Niedrigstmöglichen Funkenflug kombiniert mit höchstmöglicher Strombegrenzung. Die Hersteller der Netzteile denken schon ein wenig nach bei der Konstruktion...