CentOS:
Ja, CentOS ist quellkompatibel zu RHEL. Für ein Notebook ist es aber aufgrund der etwas exotischen Hardware nur begrenzt zu gebrauchen. Auf einem Arbeitsplatzrechner ohne exotische Hardware dagegen läuft es aber sehr stabil (eben wie man es von RHEL gewohnt ist). Fedora kann bei der Stabilität schon vom Konzept her nicht mithalten. Es ist eben auf Aktualität aus. Warum es immer die ungeraden Versionen sind, die besonders viele Probleme machen, weiß ich aber nicht. Die geraden Nummern (zumindest 6 & 8 ) sind aber vergleichsweise stabil. Das lässt auf Fedora 10 hoffen.
Gentoo:
Wenn man sich damit wirklich auskennt, ist die Skalierbarkeit unschlagbar. Diese Kenntnisse muss man sich aber erst erarbeiten. Man kann Gentoo natürlich mittlerweile auch ohne wirklich tiefe Kenntnisse verwenden, aber das wird meiner Meinung nach dem Konzept hinter Gentoo nicht ganz gerecht. Ich persönlich stehe mit Portage etwas auf Kriegsfuß. Ich behaupte aber, dass das ausschließlich an meiner mangelnden Beschäftigung damit liegt. Bisher hat mir ein selbst konfiguriertes Slackware immer gereicht um meine Performanceansprüche zu befriedigen, falls es für andere Distributionen mal eng wurde.
Suse:
Ja, ist windowsähnlich. Will bzw. wollte es auch sein, als das noch der einzige Maßstab war. Zum bösen Wort wird es damit für mich nicht, denn Windows ist für mich kein böses Wort. Meine Entscheidung zu Linux ist rein pragmatischer Natur. Ich verspüre zwar auch von Zeit zu Zeit ein paar Linux-Fanboy-Anflüge, aber dann lese ich mir zwei, drei Threads im Heiseforum durch und schüttle den Kopf oder erinnere mich an meine Begegnungen mit BSDlern und finde es schön, wie stressfrei eine Fachdiskussion über Betriebssysteme sein kann.
Debian/Ubuntu/Knoppix:
Ubuntu wäre mir zu instabil für einen Server (der eigene kleine LAMP mag noch gehen). Aber letztendlich ist es nur ein aufgebohrtes Sid. Das mag auf dem Desktop schön sein, aber für einen Server wäre mir das zu gefährlich. Ich kenne Sidux und Ubuntu Studio und in Sachen Stabilität ist es erschreckend, wie weit Ubuntu Studio hinter Sidux zurückhängt. Von dem offiziellen Derivat der größten Distribution erwarte ich eigentlich mehr als von einem "Freeze" des Debian-Unstable-Zweigs. Ich kann es nicht belegen, daher mag man es als FUD einstufen, aber ich vermute, dass einiges der Ubuntu-Studio-Instabilität schon von der Mutterdistribution kommt.
Heute habe ich übrigens Ubuntu 8.10 in Virtualbox installiert und war über die VM-Unterstützung und Geschwindigkeit negativ überrascht. Es wirkt ein wenig, als hätte man auf biegen und brechen die 10 als Monat halten wollen und einfach eine späte Beta zur Final erklärt. Diesen Eindruck hatte ich auch schon bei 8.04.0.
Knoppix ist ein tolles Live-System. Die Unzuverlässigkeit des experimentellen Installers macht es für mich als Festsystem (will es ja gar nicht sein) aber unbrauchbar. Schön, wenn du andere Erfahrungen hast. Um "schnell mal ein Linux" von der Platte zu booten, greife ich eher zu Slax. Das ist wesentlich schlanker und der Installer funktioniert zuverlässig.
Der Linux-Kernel ist eh nur eine Übergangslösung, denn nächstes Jahr ist Hurd fertig - schon seit 15 Jahren.Doomtrain hat geschrieben:Der Entwickler sagte schon 1993 "Linux is obsolete".
OpenSolaris:
Basiert zum Großteil direkt auf dem Solariscode und steckt damit etwa genauso in den Kinderschuhen wie CentOS mit seinen Anleihen bei RHEL.