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Wärmeleitpads, Bezugsquellen, Alternativen?

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Wärmeleitpads, Bezugsquellen, Alternativen?

Beitragvon DerekReign » 17.02.2009 23:05

Hallo,

nachdem inzwischen die etwas flotteren Pentium Ms auch bezahlbar geworden sind, und ich meinen zuverlässigen 1437 am liebsten nochmal so gut wie möglich aufrüsten möchte (vorzugsweise mit nem 770, zur Not tuts auch ein 760 statt des bisherigen 740), bietet sich der CPU-Tausch an. Dummerweise scheint es ja so zu sein, dass man den Kühler nur abbekommt, wenn man den auch von der Grafikkarte abzieht. Die neue CPU mit Wärmeleitpaste zu versehen ist kein Thema, das mache ich seit Jahren ständig bei Desktop-CPUs. Bisschen Respekt habe ich aber vor diesen blöden Wärmeleitpads auf der Grafikkarte. Mit etwas Glück lassen sich die vermutlich sogar wiederverwenden. Wirklich sauber ist das aber nicht.

Daher für die perfekte Lösung: neue Pads müssten her. Die Frage: kann mir jemand die nötige Dicke sagen? Am besten gleich eine Bezugsquelle nennen (die üblichen Verdächtigen wie die Elektronikapotheke mit dem C fallen mir ein)? Habe hier mal gelesen, dass es ein Kupferplättchen mit 0,6 mm Dicke täte. Stimmt das, und falls ja, wo bekäme man am besten welche her? Denke solche Plättchen mit etwas WLP sollten eigentlich das Optimum sein (vielleicht sogar besser Wärmeleitkleber).

Freue mich auf Antworten.

P.S.: Bevor hier irgendein Schlauberger damit kommt "was sollen denn die paar % Leistung mehr bringen???": das ist mir klar, aber die meisten haben wohl Verständnis für ein bisschen Bastelleidenschaft am geliebten Laptop, gell?
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Re: Wärmeleitpads, Bezugsquellen, Alternativen?

Beitragvon hikaru » 18.02.2009 13:08

Mit praktische Erfahrung zu deinem Anliegen kann ich nicht aufwarten, aber ich lese hier schon eine Weile mit und stimme dir in den wesentlichen Punkten zu.
Man kann wohl zur Not das Pad für die GPU wiederverwenden, ratsam ist das aber nicht. Ersatz gibt es bei Conrad (wir haben uns nicht so mit Namen). Woanders habe ich noch nichts passendes gesehen, ich habe aber auch noch nicht intensiv gesucht.

Die Wärmeleitfähigkeit der Pads von Conrad ist aber eher bescheiden, ich weiß nicht, ob es woanders bessere gibt. Ich habe mir welche mit 2mm Dicke und 3W/mK auf meine Festplatte gelegt und bilde mir ein, dass es was bringt. Auf der Grafikkarte wäre mir das aber gefühlt zu wenig. Bei 0,6mm Dicke gibt es auch welche mit 5W/mK, wenn ich mich richtig erinnere. Trotzdem wäre mir eine ordentliche WLP mit 9W/mK und ein Kupferplättchen mit 350W/mK lieber.
Von Wärmeleitkleber würde ich auch Abstand nehmen, da diese selten mehr als 5W/mK bringen.

Wo du passende Kupferplättchen her kriegst weiß ich nicht. Es gibt Berichte über Leute, die sie von Handwerkern haben oder sich Meterware aus dem Baumarkt zurecht basteln. Vielleicht hat noch jemand hier was übrig. Mach doch mal eine Anfrage in Suche/Biete!
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Re: Wärmeleitpads, Bezugsquellen, Alternativen?

Beitragvon notebucker » 18.02.2009 13:21

@ DerekReign
DerekReign hat geschrieben:ein bisschen Bastelleidenschaft am geliebten Laptop

Wohlan denn, vergiß die blöden Wärmeleit(d)Pads, gönn' Deinem NB was Gutes u installiere Kupferplättchen (und die natürlich in dünne u sehr gute Paste einhüllen).
Die Größe des Spaltes kann natürlich variieren von NB zu NB. Bei den A3438G u A4438G sind es 0,7 bis 0,8 mm, weswegen dort empfohlen wird, 2 Stück von je 0,6 mm Dicke zu nehmen. Im Zweifelsfall natürlich mehr Dicke. Beim A1437 müssen die Verhältnisse ähnlich oder gleich sein. Wer es selbst genau wissen will, mißt halt auch selbst. Das geht z.B. mit den üblichen Meßfühlern, die man - zumindest früher - zum Messen des Elektrodenabstandes von Zündkerzen am Auto benutzte. Wenn die zu lang sind, halt absägen. Aber wie Du schon sagtest, was tut man nicht alles......
Kupferblech in so geringen Mengen gibts nirgendwo kaufen, etliche hatten Erfolg beim Dachdecker, der ein Abfallstück rausrückt. Sonst halt im Baumarkt oder in der Bucht schauen, oder doch der nächsten Niederlassung von C wie Conrad.
Bei Deinem NB funktioniert diese Kupferplättchenlösung hervorragend, :D selbst probiert.
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Re: Wärmeleitpads, Bezugsquellen, Alternativen?

Beitragvon DerekReign » 21.02.2009 10:17

Also gut, dann brauchst ja nur noch einen 770... denn wenn schon aufrüsten, dann richtig, gell? Ich hab bei Conrad Kupferbleche gefunden in 0,3 bis 1 mm, zur Not gehen die, sind auch mit unter 20 Euro noch bezahlbar. Aber mir kam eine neue Idee: Aluminiumblech! Klar, leitet Wärme nicht so super wie Kupfer, aber im Vergleich zu den Pads Lichtjahre besser. Und Alu ist billiger und ich denke auch weicher.
Na ich werde dann berichten, wenn ich den Umbau geschafft habe. Danke erstmal den Kommentatoren.
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Re: Wärmeleitpads, Bezugsquellen, Alternativen?

Beitragvon notebucker » 21.02.2009 12:27

@ DerekReign

ob da ein signifikanter Preisunterschied zwischen Kupfer u Alu besteht, wage ich mal zu bezweifeln. Aber versuchs doch mal bei einem Dachdecker, da haben sich - wie erwähnt - einige was besorgen können.
Stichwort "weich". Ein Argument, das hier im Forum meines Wissens nach noch nicht diskutiert wurde: Warum zwei Plättchen, wenn man doch auch nur eines nehmen könnte? :?
Wenn es um die Erlangung einer Gesamtdicke von 0,8 oder mehr Millimeter geht, plädiere ich für zwei Plättchen. Denn eines von z.B. 1mm ist von der Festigkeit her schon eher eine Platte. Und es könnte durchaus passieren, dass die niedlichen 4 Winzig-Schräubchen zur Befestigung des Kühlkörpers auf der Graka gar nicht den nötigen Druck aufbringen, um eine 1 mm - Platte sauberst gerade, rsp. plan zu biegen. :evil: Oder dass man aus Vorsicht oder auch Ungeübtheit einfach nicht den Schrauber fest genug dreht, oder der nicht perfekt passende Schrauber vorher durchdreht oder sonstiges Ungemach...
Da nehme ich lieber zwei sehr dünne Plättchen, die man mit einfacher Kraftenfaltung am Schrauber ganz sicher "plattmachen" kann.
Gruß, notebucker
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Re: Wärmeleitpads, Bezugsquellen, Alternativen?

Beitragvon nixnox » 21.02.2009 12:54

@Notebucker
deine Argumente zum Einsatzt von 2 dünneren Plättchen sind sehr gut. Dass man so mögliche nicht-Planheit der Kupferplättchen "ausbügeln " könnte, daran hatte ich nicht gedacht!

Weiterhin gibt es im Baumarkt natürlich kaum Auswahl an Stärken, beim Elektronik-Versand schon einiges mehr, aber auch in der Industrie ist nicht alles zu haben: beim örtlichen Metallhändler, bei dem ich mir mein Kupfer besorgt habe, war die zur verfügung stehenden Kupferblech-Stärke
0,3 - 0,5 - 0,6 - 0,7 - 0,8 - 1,0 -1,2 - 1,5 - 2,0 - 2,5 - und 3,0 mm. Noch dickere gab es in E-Kupfer-Qualität (Cu-ETP) bis 20 mm.
Ich denke, das wird von DIN/ISO vorgegeben.

Deshalb habe ich auch 2 Plättchen verwendet, jetzt im nachhinein, und mit deinen Argumenten, auch nicht falsch.
Obwohl ein massives Plättchen natürlich die Wärme besser ableitet.

@hikaru
die besten "dickeren" WLPads, die ich gefunden habe, haben nur 3 W/mK. Die besseren, also bis 6,5 W(mk sind alle viel dünner, 0,13 bis 0,25 mm.
Deshalb sind Kupferplättchen mit WLPaste immernoch die bessere Lösung.

@DerekReign
ich habe ja gerade mein M1437G umgebaut, jetzt ist eine 8600 GS drin. Aber so wie ich sehen konnte, war der Spalt bei der alten X700 so 0,5 - 0,6 mm breit.
Das WLPad hatte so ca. 1 mm (Kann ich ncht mehr genau nachmessen, weil ich meine GraKa "ÜBERbacken" habe und die Bauteile verrutscht sind und das Original-WLPad stark verdrückt und gealtert ist).
Auch wenn Alu sehr gut Wärme leitet: wenn du dir schon die Mühe machst, dann schau doch dass du eine Ecke Kupferblech bekommst. Wie Notebucker sagt, arbeiten Dachdecker sehr oft mit 0,5 und 0,6 mm-Blech.

Da die Fühlerlehre (die für den Zündkerzen-Abstand) bei Stärken über 0,5 nur mit Mühe zwischen Kühler und GPU geschoben werden kann, habe ich mit 2 Linealen den Abstand zwischen Gewindebuchsen und GPU-Oberfläche gemessen. Dazu kommt die mögliche Einbuchtung der Kupfer-Auflagefläche für die GPU im Kühler. Bei meinem M1437G waren das immerhin ca. 0,3 mm!

Deshalb setzt FSC ja WLPads ein, um sich eine individuelle Anpassung mit Kupferplättchen zu sparen. Da kommt nun der User ins Spiel und macht es in handwerklicher Manier etwas besser (wenn behutsam gemacht).
Amilo-M1437G, CentrinoM760/2GHz, 2GB RAM, WinXP-Pro
nixnox
 
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Ein Plättchen oder aber zwei ?

Beitragvon notebucker » 21.02.2009 15:48

Hallo,

beim Lesen des vorstehenden Beitrages von "nixnox" ist mir gerade wieder ein weiteres Argument für die Verwendung von zwei Plättchen eingefallen: Die Bearbeitung ist leichter u schneller ! In einem anderen Beitrag vor wenigen Tagen beschrieb der Autor seine Arbeitsvorgänge, u schilderte, dass er zum Herausarbeiten der Plättchen aus einem größeren Blech eine Laubsäge benutzte. Selbst greife ich zu einer sehr stabilen Haushaltsschere, eine eher kleine Blechschere wäre sicher auch möglich. Mit dieser stabilen HS läßt sich sehr schnell u ausreichend präzise - auf 0,1mm mehr oder weniger kommt es ganz sicher nicht an - das dünnere Material bearbeiten, halt schneiden. :) Bei einer Platte von 0,8 mm oder mehr würde das eher Blutergüsse an den Fingern erzeugen.
Gruß, notebucker
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Re: Wärmeleitpads, Bezugsquellen, Alternativen?

Beitragvon Christian01 » 22.02.2009 13:27

Ich habe erst vor kurzem mein 4438G auf Vordermann gebracht und Coollaboratory Liquid MetalPads verwendet.
Für die GPU (GeForce 6800, zuvor übrigens mit der Backofenmethode 10 min / 230°C wiederbelebt) habe ich, um den Spalt zwischen Kühler und Prozessor zu überbrücken, ein mit dem MetalPad eingewickeltes Kupferplättchen mit 0,6 mm Dicke verwendet. Dass 0,6 mm nicht ausreichen sollen, wie notebucker es beschreibt, kann ich nicht bestätigen. Die Pads auf dem Grafikkartenspeicher habe ich entfernt, ob das richtig war, wird sich zeigen. Meines Erachtens behindern sie lediglich die Luftzirkulation rund um die GPU.

Die vollkommen vertrocknete Paste, die noch auf der CPU klebte, wurde durch ein MetalPad ersetzt. Ein Kupferplättchen braucht man hier nicht.

Wichtig ist, zuvor die Kontaktflächen gründlich zu reinigen. Bei den MetalPads war ein Reinigungsset dabei. Beim Zusammenbau muss man arg aufpassen, dass sich Pads und Kupferplättchen nicht verschieben.

Anschließend folgte ein kurzer "Burn in", damit die Pads flüssig werden. Dazu habe ich den Stecker vom Lüfter abgezogen, das Notebook hochgefahren und unter Beobachtung der Temperaturen kurz belastet, bis GPU und CPU ca. 70° hatten.

Ergebnis: im Office Betrieb CPU 50°, GPU 56°, unter Belastung (Prime95 und rthdribl) habe ich 61° bei CPU und 69° bei der GPU gemessen. Hab die Programme allerdings auch nicht stundenlang laufen lassen, bin froh, dass das Teil überhaupt noch seinen Dienst verrichtet :wink: .
Zuvor ging die CPU Temperatur schon bei kleineren Belastungen (z.b. flash Video) schnell auf 80°, der Lüfter musste auch im Office Betrieb oft aushelfen.

Gekauft habe ich alle Teile übrigens bei ebay!
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Re: Wärmeleitpads, Bezugsquellen, Alternativen?

Beitragvon notebucker » 22.02.2009 20:10

@Christian01

wieder eine neue Spielart bei der Grakamethode, ein umwickeltes Plättchen! Das ist interessant und bereichert ganz sicher die Diskussion hier. Und schon gehts los: Über die Verwendung der Liquid Metallpads (LM) gehen hier im Forum die Meinungen auseinander. Ich selbst würde das auf keinem Fall einem Anfänger im Bereich von NB-Arbeiten empfehlen, Du schriebst ja schon, dass man da bereits bei der Montage sehr aufpassen muß, dass nichts verrutscht. Das Burn-In hast Du selbst wohl durchdacht u eine weitestgehend kontrollierte Aktion daraus gemacht, aber nicht jeder macht sich da diese Mühe, sondern quält sein NB nach dem Motto, heiß muß es sein, damit das Metall auch schmilzt. Sorglose können da viel Schaden anrichten. Die Kontrolle der Temperatur ist auch ein heißes Eisen, die angezeigten Werte sind in der Regel Interpretationen u keineswegs verläßlich. Einen weiteren Nachteil mit den LMs sehe ich auch darin, dass wohl niemand nach dem Kauf der teuren Dinger u dem Einbau alles nochmal auseinanderflückt, um eine echte Kontrolle des verlässlichen Andrucks durchzuführen. Was ist, wenn durch das Einbrennen eine Verringerung der Schichtdicke einherginge, und das dann noch auf beiden Seiten?
Wie genau hast Du den Abstand zwischen GPU u KK gemessen? Mag ja durchaus sein, dass in Deinem speziellen Fall der Abstand, rsp. die Dicke genau paßte, die guten Temperaturen sprechen ja auch dafür. Aber es gibt da sicherlich Toleranzen und viele hier haben auch andere Grakas eingebaut. Bevor ich da irgendein Risiko eingehe, nehme ich lieber ein paar NullKommaEins-Millimeter mehr, das kostet nichts, macht keinen nennenswerten Mehraufwand u man ist halt auf der sicheren Seite. :mrgreen: Ganz sicher! Aber gelobt sei auch die Vielfalt u wenn's funktioniert, umso besser!
Gruß,notebucker
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Re: Wärmeleitpads, Bezugsquellen, Alternativen?

Beitragvon Christian01 » 24.02.2009 18:35

Das umwickelte Kupferplättchen (aber nur einlagig!) fand ich einfacher zu montieren, als Folie, Plättchen und nochmals Folie einzeln übereinander zulegen. Es war mir zu riskant, dass sich beim Aufsetzen des Kühlers womöglich einzelne Teile dieses "Sandwiches" verschieben. Daher würde ich, falls die 0,6mm Stärke nicht ausreichen sollten, auch lieber ein dickeres Plättchen verwenden, statt zwei dünne übereinander. Ich hätte in meinem Fall aber Bedenken, dass unter dem hohen Druck die Karte beschädigt wird. So in etwa kann man es ja abschätzen, ob das Plättchen ausreichend dimensioniert ist, indem man den Kühler probehalber lose anlegt.
Die 0,6mm beziehen sich auch nur auf die GeForce 6800! Ich hatte zu Testzwecken mal eine ATI X300 eingebaut, da ist der Abstand wesentlich größer!
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