@ MrMmmkay,
leider bin ich nur Vizeweltmeister der Amateure, was das Löten angelangt. Vielleicht hat ja jemand, der beruflich mit Schwallbädern oder Super-SMD-Lötpinzetten hantiert, noch andere Erfahrungen. So wie ich das bislang gemacht habe:
Das Löten an den blanken Seiten von Accu- oder Batterie-Zellen birgt mehrere Tücken. Zum einen läuft in den Zellen ja was elekro-chemisches ab, u Temperaturen spielen dabei eine große Rolle. Wenn die Temp der Z. extrem weit außerhalb des Betriebsbereiches liegt, so wie es sich beim Löten nur mühsam verhindern läßt, verändert sich der e.c. Prozeß auch rapide. Will sagen, ich habe anfangs mehrfach gleichzeitig gelötet u Spannungen kontrolliert - beim ersten Versuch war die Spannung der Batt. nahezu auf Null gesunken u blieb auch so. Auch bei späteren Versuchen schwankte die Spannung, meist sackte sie deutlichst ab, "beruhigte" sich dann aber wieder, allerdings auch nicht immer auf die ursprüngliche Höhe. Also muß eine Lötung so kurz als möglich gehalten werden. Das ist aber auch erst mal Theorie, weil die dicken Metallflächen viel Hitze aufnehmen u verteilen, selbst unter guten Umständen braucht man eine gute Vorbereitung, einen starken Lötkolben u auch Glück. Weiter hindert auch die Glätte der Fläche, normales Lötzinn wird lange nicht angenommen, stattdessen verläuft das Lötfett u bildet ratz-fatz eine Schicht, die weiteres Löten unsinnig macht, da muß eh erst mal wieder gereinigt werden. Um letzteres zumindest eindämmen zu können, zerkratze ich die blanke Oberfläche an der ausgesuchten Stelle u schmirgel dann noch nach, sodaß deutliche Kratz- u Schmiergelstellen zu sehen sind. Wer's noch gründlicher mag, reinigt noch mit Spiritus o.ä. Dann eine Lötspitze wählen, die möglichst viel Hitze übertragen kann, der L-Kolben sollte mindestens 50 Watt haben, und dann verzinne ich erst mal vor: Erst ohne Lot die Stelle erhitzen, dann Lot zuführen u sobald das verlaufen ist u die Aussicht besteht, dass es auch haftet, Hitze sofort wegnehmen. Mal messen, ob die Batt noch lebt, ihr eine Erholungspause gönnen, evtl. auch nach dem Löten sofort mit Kältespray draufhalten. Danach erst nochmal löten u den (vorverzinnten) Draht anbringen.
Beim Hantieren mit den Drähten drauf achten, dass die Batt nicht am Rande kurzgeschlossen wird.
Na dann wünsche ich dir viel u wenig! Viel Spaß u wenig verbrannte Finger! Ach, fällt mir gerade noch ein: Soll ja heute nicht mehr verwendet werden, aber gerade bei dieser Lötung, wo die Hitze tödlich f die Batts werden kann, nehme ich noch das alte Bleilot, das hat einen erkennbar niedrigeren Schmelzpunkt. Aber das ist keine offizielle Empfehlung, ich sage nur, wie ich das mache. Wer es nachmachen will, sei gewarnt: Blei-Düfte sind gefährlich.
gruß,notebucker