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Solide State Disk = Erfahrungen mit SSDs

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Solide State Disk = Erfahrungen mit SSDs

Beitragvon notebucker » 27.07.2010 19:46

@ All,

hallo, ich würde gerne mal einen Thread eröffnen, in welchem Erfahrungen ausgetauscht werden können über die Handhabung der noch sehr seltenen Solide State Disks. Es gibt da in der Tat einiges, was anders auszuführen ist als bei den mechanischen Pendants.
Ich fange mal an mit dem Prob, wie sich SSDs wieder in den Auslieferungszustand versetzen lassen können. Das ist bei Normalo-Hds einfach, z.B. nach guter alter DOS-Manier ist nach einem "format" u ggf. "fdisk" alles wieder frisch. Nicht so bei den SSDs, da braucht es spezielle Tools. Intel hat da was rausgebracht, aber nur für die eigenen Artikel. Meine Kingston-SSD 40 GB SSDNow V Series ist zwar ein umgelabeltes Intel-Produkt, aber das Intel-Tool wittert den Braten (modifiziertes Bios) u verweigert sich. Um das Prob nochmal zu verdeutlichen: Auf meiner SSD war ein WinXP-System installiert, nun sollte die Hd aber umziehen in einen anderen PC. Klar, man hätte einfach ein neues Win installieren können, aber dann hätten sich die neuen Daten zu der Menge der alten summiert, und bei den ohnehin eher kleinen SSDs, meine hat 40 GB, wirds dann schnell eng. Zudem sollen SSDs ja nur bis zu bestimmten Prozentsätzen gefüllt werden, um die Lebensdauer nicht zu gefährden.

Mein heutiger Test brachte den Erfolg, mit dem Tool "HDDErase" in der neuesten Version 4.0, frei verfügbar im Inet, ließ sich die SSD komplett wieder auf den "out-of-the-box"-Zustand versetzen. Räusper, ganz so einfach wars nicht. Bei mir ging es nur über die Nutzung eines PCs mit Floppy-Laufwerk - jawoll, es wird ein echtes DOS gestartet - falls das noch jemand wissen sollte, was das ist. Es gibt auch ein Iso-File dieses Progs für CD-Start, bei mir klappte wohl dessen Start, aber nicht die Nutzung - warum auch immer. Zudem zu beachten: Das Setup-Bios des PCs darf nicht im AHCI- oder Raid- Modus arbeiten, sondern muß den simulierten IDE-Modus ermöglichen. Auch meine heutige Erfahrung: Schiffbruch kann man erleiden, wenn man sorglos einfach irgendeinen der Sata-Anschlüsse auf dem MB verwendet. Bei den heutzutage oft vielen Anschlüssen stiftet dann das o.g. Tool Verwirrung, das findet nur einige von allen, muß man ausprobieren.

Würde mich über weitere Beiträge freuen.
Gruß, notebucker
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Re: Solide State Disk = Erfahrungen mit SSDs

Beitragvon hikaru » 28.07.2010 10:23

notebucker hat geschrieben:Ich fange mal an mit dem Prob, wie sich SSDs wieder in den Auslieferungszustand versetzen lassen können. Das ist bei Normalo-Hds einfach, z.B. nach guter alter DOS-Manier ist nach einem "format" u ggf. "fdisk" alles wieder frisch.
Das stimmt so leider nicht. Die Daten sind auch nach dem Formatieren bzw. Partitionieren noch vorhanden. Das reicht für den Hausgebrauch, bei einem Weiterverkauf der HDD sollte man aber die HDD wirklich überschreiben.

notebucker hat geschrieben:Nicht so bei den SSDs, da braucht es spezielle Tools.
Formatieren bzw. Partitionieren kannst du eine SSD genauso wie eine HDD. Da musst du im Prinzip auf nichts achten. Es ist günstig, bei einer SSD die Clustergröße des Dateisystems an die Größe der Flashzellen anzupassen bzw zumindest die Partitionsgrenzen daran auszurichten. Das Problem das hier besteht ist aber, dass du die Größe der Flashzellen nicht immer wirst ermitteln können.

Zum Löschen von Daten auf einer SSD gibt es im Prinzip zwei Ansätze:
Der plumpe Weg ist das Überschreiben aller Zellen mit Nullen, wie es auch bei HDDs gemacht wird um die Daten wirklich zu löschen. Das Problem dabei ist, dass das je nach Datenträgergröße sehr lange dauert und sich das Überschreiben selbst bei SSDs negativ auf die Lebensdauer auswirkt, auch wenn danach beim Arbeiten eher ein positiver Effekt zu verzeichnen ist. Das kann man mal machen, wenn es nötig erscheint, jede Woche sollte man das aber nicht tun.
Der elegantere Weg ist das Kommando TRIM. Dabei werden die Zellen nicht selbst überschrieben, sondern nur als gelöscht markiert. Das geht sehr viel schneller als das komplette Überschreiben und ist auch schonender für die Flash-Zellen. Microsoft unterstützt TRIM ab Win7, Linux ab Kernel 2.6.33 und FreeBSD wird es voraussichtlich ab Version 9 können.
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Re: Solide State Disk = Erfahrungen mit SSDs

Beitragvon notebucker » 28.07.2010 12:25

@ hikaru,
hikaru hat geschrieben:Das stimmt so leider nicht.

Dieses Nichtstimmen stimmt nicht. Was das Immer-noch-Vorhandensein von Daten auf der mechan. Hd anbelangt, hast du natürlich Recht. Aber mein Ansatz, rsp. mein Ziel mit meiner SSD war ein gänzlich anderer. Mir ging es darum, den vollständigen Speicherplatz des fabrikneuen Zustandes wieder nutzen zu können. Bei meiner SSD u den sonstigen Voraussetzungen ging das nur mit einem Tool. Bei einer mechan. Hd würden zur Erlangung dieses Zieles die genannten Befehle "format" u "fdisk" reichen. Aber man sieht an dieser Debatte schon, dass eine SSD wirklich anders zu nutzen ist.

hikaru hat geschrieben:Der plumpe Weg ist das Überschreiben aller Zellen mit Nullen,....

Du magst den Weg plump nennen, aber technisch ging es nicht anders.
hikaru hat geschrieben:Das Problem dabei ist, dass das je nach Datenträgergröße sehr lange dauert......

Da hat womöglich einer vom anderen im Inet eine Behauptung übernommen, ohne da eigene Erfahrungen zu besitzen. Bei dem von mir verwandten Verfahren "secure erase" dauerte das bei meiner 40 GB-SSD knapp 2 Minuten.
hikaru hat geschrieben:......und sich das Überschreiben selbst bei SSDs negativ auf die Lebensdauer auswirkt

Genau, darum ging es ja letztlich. Hätte ich das neue WinSystem normal installiert, wäre die SSD mit anderen Progs zu mehr als 2/3 voll gewesen, und dann zehrt es wirklich an der Lebensdauer. Bei seltener Verwendung dieses "secure erase" besteht da keine Gefahr.
Es hing halt auch an den angesprochenen Bedingungen bei mir. Wie schon beschrieben läuft bei mir WinXP und da ist nichts mit TRIM. Genau deswegen braucht man dann ja irgendein Tool.
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Re: Solide State Disk = Erfahrungen mit SSDs

Beitragvon hikaru » 28.07.2010 13:18

notebucker hat geschrieben:Dieses Nichtstimmen stimmt nicht.
Um nochmal den ganzen Kontext zu bringen:
notebucker hat geschrieben:Ich fange mal an mit dem Prob, wie sich SSDs wieder in den Auslieferungszustand versetzen lassen können. Das ist bei Normalo-Hds einfach, z.B. nach guter alter DOS-Manier ist nach einem "format" u ggf. "fdisk" alles wieder frisch.
Dabei wird nicht der Inhalt der HDD gelöscht, sondern nur die Verweise darauf. Es ist etwa so als würdest du aus einem Buch das Inhaltsverzeichnis herausreißen. Falls das jemand in der Hoffnung macht, dass danach der Nächste das Buch nicht mehr lesen kann, wäre er im Irrtum. Ich weiß, dass das nicht dein Ziel war, aber vielleicht stolpert ja mal jemand über diesen Thread und formatiert dann seine HDD lediglich vor dem Verkauf anstatt sie wirklich zu löschen.

notebucker hat geschrieben:
hikaru hat geschrieben:Der plumpe Weg ist das Überschreiben aller Zellen mit Nullen,....

Du magst den Weg plump nennen, aber technisch ging es nicht anders.
Doch, mit TRIM.

notebucker hat geschrieben:
hikaru hat geschrieben:Das Problem dabei ist, dass das je nach Datenträgergröße sehr lange dauert......

Da hat womöglich einer vom anderen im Inet eine Behauptung übernommen, ohne da eigene Erfahrungen zu besitzen. Bei dem von mir verwandten Verfahren "secure erase" dauerte das bei meiner 40 GB-SSD knapp 2 Minuten.
Secure Erase ist eine TRIM-Implementierung auf das ganze Laufwerk bezogen [1]. Es wurde mitnichten deine ganze SSD überschrieben. Das hätte im besten Fall bei 150MB/s sequentieller Schreibrate und 40GB Kapazität über vier Minuten gedauert. Tatsächlich wurden die Flash-Zellen lediglich als leer markiert.

[1] http://www.pcper.com/article.php?aid=669&type=expert&pid=6
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Re: Solide State Disk = Erfahrungen mit SSDs

Beitragvon notebucker » 31.07.2010 19:34

@ hikaru,
Dein "Kontext-Hinweis" führt aber schon weit vom Thema weg: Wenn sich jemand, der seine mechan. Hd verkaufen u vorher löschen möchte, ausgerechnet dort "informieren würde", wo von der Wiederherstellung der Performance, und das explizit beim Beschreiben von SSDs die Rede ist, dann hätte der schon sehr bittere Lese- u Verständnisprobleme. Damit niemand den Kontext, will sagen, mein Ziel aus den Augen verliert: Wie löscht man komplett eine Kingston SSD Now V-Series unter WinXP, um die ursprüngliche Schreibgeschwindigkeit wiederherzustellen?
hikaru hat geschrieben:Es wurde mitnichten deine ganze SSD überschrieben. Das hätte im besten Fall bei 150MB/s sequentieller Schreibrate und 40GB Kapazität über vier Minuten gedauert.

Meine Angabe der Gesamtkapazität (40GB) verleitet dich leider zu einem Mißverständnis, denn nur ein Uninformierter käme auf die Idee, eine SSD bis zum Rand zu füllen. Da würde man u.a. die Herstellerangaben mißachten u für ein schnelles Ableben einzelner Zellen sorgen. Auf meiner SSD war WinXP mit 4 GB u ein Prog mit 6 GB installiert. Daher passt meine Angabe der kurzen Löschzeit schon.

Ich schrieb: " Du magst den Weg plump nennen, aber technisch ging es nicht anders": (Das kompl. Löschen meiner SSD)
hikaru hat geschrieben:Doch, mit TRIM.

Hikaru, man merkt überdeutlich, dass du dich bei SSDs auf für dich vermintes Neuland begibst.

Der Trim-Befehl, welcher vollständig ATA-TRIM heißt, hat nichts mit dem kompletten Löschen einer SSD zu tun. Der ist dafür da, einen kleinen Beitrag für die Erhöhung der Performance eines laufenden Betriebs-Systems (BS) beizutragen. Die Funktion des Ata-Trims bewirkt, dass das laufende Betriebssystem der SSD mitteilt, welche Dateien es (das BS (u der User)) als gelöscht ansieht. Und dieser kleine Teil an Daten wird dann bei der nächsten anstehenden Datenbearbeitung auf der SSD von der (aufwendigen) Bearbeitung ausgenommen, aber nicht etwa sofort gelöscht. Der Trim-Befehl ist schon theoretisch nicht fähig, alles auf einer Hd zu löschen. Wäre das anders, müßte man auf seiner SSD dem laufenden WinSystem sagen können: Lösche dich selbst u alle Progs u alle Daten u anschließend müßte dann das BS im RAM noch in der Lage sein, den Datenabgleich auszuführen und den Trim-Befehl an die SSD abzusetzen, dessen Totallöschung abzuwarten u eine Erfolgsmeldung auszugeben. Ne, Jungs, so nicht!

hikaru hat geschrieben:Secure Erase ist eine TRIM-Implementierung auf das ganze Laufwerk bezogen

Nein, siehe vor: Secure Erase hat nichts mit Trim zu tun. Nur Secure Erase löscht diejenigen Zellen, genau genommen Datenblöcke, in denen Daten enthalten sind. Dass es zwischen SE u Tr keinerlei Verbindung gibt, zeigen auch drei weitere Argumente:
1) Intel hat vor kurzem ein Tool rausgebracht - siehe oben - , welches Intel-SSDs, die Trim-fähig sind, komplett löschen kann. Warum dieses, wenn es schon mit dem Ata-Trim-Befehl auch ohne Tool ginge?
2) Ata-Trim gibts bei WinXP nicht - siehe mein Statement oben.
3) Und auch das kann ich dir nicht ersparen, auch hier fliegt dein Widerspruch gegen meine Aussage, dass bei meiner SSD nichts anderes als das genannte Tool helfen würde, in die Luft:
Die Firmware der Kingston SSD NOW V-Series unterstützt den Ata-Trim nicht!

Hikaru, leg dir auch mal eine SSD zu, dann klappt so manches besser.
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Re: Solide State Disk = Erfahrungen mit SSDs

Beitragvon schnecke » 06.08.2010 17:47

Hallo,
Seagate hat laut "CHIP 09/10" eine interne 2,5 Hybrid-Festplatte Momentus XT mit 250/320/500 GB und gleichzeitig integrierter SSD von 4 GB herausgebracht. Diese SSD spricht auf häufigere gleichartige Speicherzyklen controllergesteuert primär an, z.B. Systemstart, sonstige Daten werden auf der als schnell angegebenen Magnetplatte (7.200 rpm) gespeichert. Preis ca. 130 € . Hört sich nach erschwinglicher Aufrüstungsmöglichkeit an :D
MfG schnecke(m)
Es gibt keine dumme Frage, sondern nur eine dumme Antwort.
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Re: Solide State Disk = Erfahrungen mit SSDs

Beitragvon notebucker » 06.08.2010 19:07

@ schnecke,
Das ist zweifellos ein interessanter Ansatz. Eine solche Hybrid-Hd liegt preislich vergleichsweise dicht an einer normalen Hd, und ihre Leistungssteigerungsmöglichkeit ist passend ähnlich. Die Art der Leistungssteigerung ist mit einem oder zwei markigen Sätzen nicht hinreichend zu beschreiben. Die 4 GB Nand werden alleine als Lesespeicher genutzt, u sind nicht vom Betriebssystem (Win) verwaltbar, das macht ein extra Controller auf der Hd. In diesen Speicher werden in einem Lernprozess vom C diejenigen Daten vorsorglich geschoben, die nach Erfahrung/mehrfacher Nutzung am häufigsten/ wahrscheinlichsten angefordert werden. Das kann z.B. den Winstart eines Win7 von 22 auf 12 Sek verkürzen. Keinen Nutzen bringt diese Technik, wenn sehr große Datenmengen hintereinanderweg gelesen werden sollen. Der Schreibzugriff auf die Hd erfährt keine Änderung gegenüber einer normalen Hd. Wer sich näher informieren will, dem empfehle ich - mal wieder - einen Artikel in der Zeitschrift "c't", diesmal in Heft 15, S.140, daher stammen auch meine vorgenannten Infos.
Gruß, notebucker
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