Seit dem 15. Juli bin ich Besitzer des Amilo M1420-Notebooks. Der Original-Testbericht ist unter http://www.spettl.com/aaron/fsc_amilo_m_1420.html zu finden.
Zuerst folgt die Liste der Hardwareausstattung, danach die Bewertung der einzelnen Komponenten und ein Gesamteindruck.
Hardwareausstattung/Wichtige Daten (meines Notebooks):
- Prozessor: Intel Centrino 1,6 GHz
- Cache: 1 MB
- RAM: 512 MB DDR-RAM (2 x 256)
- Grafikkarte: ATI Mobility Radeon 9600 Pro mit 128 MB DDR-RAM
- Display: 15,4 Zoll Widescreen, 1280 x 800 Pixel
- Festplatte: 80 GB, 4200 rpm
- DVD+RW-Laufwerk: 8x DVD / 4x DVD+R / 2,4x DVD+RW / 24x CD-ROM / 16x CD-R / 8x CD-RW
- Sound: Integriert, mit 2 Lautsprechern (Stereo) und 1 x 2W-Woofer
- Tastatur/Touchpad: 88 Tasten, Touchpad mit Kipptaste für Links-/Rechtsklick
- WLAN: 54 MBit/s, abwärtskompatibel
- Anschlüsse:
- - Line-In, Mikrofon, SPDIF-Out/Line-Out (vorne)
- - 2 x USB 2.0 hinten, 1 x USB 2.0 links
- - LAN 10/100 MBit/s, Modem 56 KBit/s (links)
- - TV-Out (Mini-DIN 7-polig), analoger Monitorausgang (links)
- - PCMCIA Typ II (links)
- - Firewire (IEEE1394), Kartenleser (SD/MS/MMC) (vorne)
- Akku: 4,4 Ah, maximale Laufzeit bei normalem Arbeiten: 3 Stunden
- Ladezeit ausgeschaltet: ca. 3 Stunden
- Ladezeit eingeschaltet: 4 bis 4,5 Stunden (Schätzung)
- Gewicht: ca. 3 kg
Bewertung der einzelnen Komponenten (Testbericht):
Prozessor: Intel Centrino 1,6 GHz
Normal läuft der Prozessor im Energiesparmodus mit 590 MHz und ist auch nicht zu hören. Im normalen Arbeitsbetrieb in wenig rechenaufwendigen Programmen springt der Lüfter nicht an. Erst wenn die Leistung (stufenweise) nach oben bis 1,6 GHz benötigt wird, läuft der Lüfter. Bei Vollauslastung ist dieser aber dann auch gut zu hören, sprich relativ laut. Dafür entspricht dann die Leistung gut einem 2,5 GHz-Prozessor aus einem Desktop-PC.
Cache: 1 MB
Der Cache ist um einiges schneller als der normale Arbeitsspeicher (RAM) und ist mit 1 MB gut dimensioniert.
RAM: 512 MB DDR
Die Größe von 512 MB reicht heutzutage völlig aus, auch für Spiele ist nicht unbedingt mehr nötig. Nachteil ist, dass ab Werk bereits beide Speicherbänke belegt sind, bei einer Aufrüstung auf 1 GB RAM müsste man also beide Module mit je 512 ersetzen.
Grafikkarte: ATI Mobility Radeon 9600 Pro mit 128 MB DDR-RAM
Die "ATI M10" ist meinem Eindruck nach gleichwertig zu einer GeForce 4 Ti 4200, in 3DMark 2001 SE erreichte sie 9200 Punkte. Unter Volllast der Grafikkarte und des Prozessors wird das Notebook jedoch sehr heiß, an der heißen Luft des auf Hochtouren drehenden Lüfters könnte man sich fast verbrennen. Durch das 3D-Spiel wird das Lüftergeräusch aber übertönt... Die aktuellen Spiele sollten also recht gut laufen, wenn auch nicht auf den maximalen Details.
Den TV-Out konnte ich noch nicht testen, da das Anschlusskabel nicht beiliegt. Per Tastendruck (Fn+F5) kann man umschalten, ob das Notebook-Display und/oder der Monitor-Ausgang benutzt werden sollen.
Display: 15,4 Zoll Widescreen mit 1280x800 Pixel
Das kristallklare Bild wird bei mir nicht mal durch einen einzigen Pixelfehler getrübt. Die Reaktionszeiten des Displays sind gut, aber mit dem Auge erkennbar. Die Schaltzeit schätze ich auf 16 bis 25 Millisekunden. Die Helligkeit ist gut, auf höchster Stufe sollte auch helles Tageslicht kein Problem sein. Im Akkubetrieb wird automatisch nur die dritthöchste Stufe vorausgewählt, um Strom zu sparen.
Der Vorteil des Widescreens: Das Display wird durch das Anschauen einer DVD besser ausgenutzt, der Film ist somit so groß wie auf einem 17 Zoll Röhrenmonitor.
Durch die etwas ungewöhnliche Auflösung von 1280 x 800 Pixel ergeben sich aber auch Probleme: Spiele unterstützen diese nicht, man kann in diesen also maximal 1024 x 768 auswählen. Das Bild wird dann interpoliert, wobei einiges an Qualität verloren geht. Die Details sind einfach nicht klar erkennbar. Bei einer höheren Auflösung wie z.B. 1600 x 1200 zeigt das Display nur einen Bildausschnitt, den man durch die Maus verschiebt.
Nettes Feature: Durch Druck von Fn+F11 kann man das Display ausschalten, wenn man nur kurz weg geht, ohne irgendeinen Timeout abwarten zu müssen.
Festplatte: 80 GB
Das Modell mit der 80 GB-Festplatte bietet reichlich Platz für ein Notebook. Da die Notebook-Festplatten aber meist nur mit 4200 Umdrehungen pro Minute arbeiten (statt 7200), sind sie deutlich langsamer. In diesem Fall ist dies wohl auch so, und die fehlende Geschwindigkeit der Festplatte macht sich auch beim Windows-Start bemerkbar. Trotzdem reicht die Geschwindigkeit gut aus, um auch Spiele ruckelfrei zu spielen. (Eine regelmäßige Defragmentierung kann nicht schaden.)
Vorteil der Festplatte: Durch die langsame Umdrehungszahl ist sie kaum zu hören.
Optisches Laufwerk: DVD+RW-Brenner
Der DVD-Brenner schreibt DVD+R mit 4x und DVD+RW mit 2,4x. Die Geschwindigkeit ist somit durchaus aktuell. Als CD-Brenner ist es auch OK, 16x CD-R und 8x CD-RW ist normal. Das DVD-Laufwerk hat den Regioncode 2, wie in Europa üblich.
Nachteile des Laufwerks: Die Zugriffszeiten sind nicht sehr gut, wenn man keine CD/DVD benötigt, entfernt man diese am besten aus dem Laufwerk. Ansonsten kann ein Öffnen des Windows-Explorers länger dauern. Außerdem ist das Laufwerk für meinen Geschmack sehr laut: Direkt nach dem Einlegen einer CD/DVD denkt man manchmal, es wäre doch ein Diskettenlaufwerk irgendwo versteckt. Bei hohen Umdrehungen fängt das ganze Notebook an zu vibrieren, aber das lässt sich wohl kaum verhindern. Das Programm CD Bremse läuft meinem Test nach nur eingeschränkt.
Sound: Stereo und 1 x 2W-Woofer
Links und rechts von der Tastatur sind die kleinen Lautsprecher, unten im Notebook gibt es einen kleinen Woofer. Laut Handbuch gibt es zwei, ich kann aber nur einen finden. Die Tonqualität ist für ein Notebook somit akzeptabel, es hört sich nicht ganz so kläglich an. Glücklicherweise gibt es aber auch einen Ausgang, wahlweise SPDIF-Out oder Line-Out für den Anschluss an die Stereoanlage.
Per Tastatur lässt sich die Lautstärke jederzeit ändern oder sogar deaktivieren.
Tastatur/Touchpad
Die Tastatur hat 88 Tasten, die Tasten Einfg, Entf, Pos1, Ende, Bild auf, Bild ab sind somit getrennt und einzeln (ganz rechts). Unglücklich positioniert ist nur die <-Taste, sie ist direkt links neben der Leertaste. Die Lautstärke beim Druck der Tasten ist normal, der Druckwiderstand sehr gut.
Das Touchpad ist meiner Meinung nach gut bedienbar, für den Einsatz zu Hause empfehle ich allerdings eine USB-Maus. Manchmal wäre eine Scroll-Taste praktisch, diese gibt es aber nicht. Die Touchpad-Taste bewirkt je nach Druckpunkt einen Links- oder Rechtsklick.
WLAN: 54 MBit/s
Der recht neue Standard für Übertragungsraten bis zu 54 MBit/s ist hier schon integriert, konnte ich aber noch nicht testen. Im installierten Windows XP ist ein Funknetzwerk auf jeden Fall einfach einzurichten. Die Funkkomponente kann jederzeit durch Fn+F1 aktiviert oder deaktiviert werden (Statusanzeige ist vorhanden). Der schnelle Standard ist natürlich zum 11 MBit/s WLAN abwärtskompatibel.
Anschlüsse:
Alle wichtigen Anschlüsse sind vorhanden, wie oben aufgelistet. Ich vermisse nur eine Infrarot-Schnittstelle, positiv ist aber der Firewire-Anschluss. 2 der 3 USB 2.0-Anschlüsse sind hinten und gut für Maus/Drucker geeignet. Für den Memory Stick gibt es links einen. Egal wie klobig dieser ist, dort hat er auf jeden Fall Platz, der TV-Out dürfte auch dann nicht blockiert werden.
Minus: Es wurde kein Anschlusskabel für den TV-Out an den Fernseher mitgeliefert. Ein Modemkabel ist aber vorhanden.
Statusanzeigen
Alles was man an Anzeigen brauchen könnte, ist meiner Meinung nach vorhanden. Die 3 wichtigsten (Angeschaltet, Netz/Akku-Betrieb usw.) sind zusätzlich auf dem Deckel. Ansonsten gibt es Anzeigen für den Zugriff auf die Festplatte, das DVD-Laufwerk, den Memory-Card-Leser, sowie Caps-Lock, Num-Lock, Scroll-Lock und für die WLAN-Komponente.
Akku
Bei normalem Arbeiten (Word...) reicht der Akku für knapp 3 Stunden. Bei aktuellen 3D-Spielen ist die Leistungsaufnahme um einiges höher und die Laufzeit dürfte dementsprechend auf 1,5 bis 2 Stunden sinken. Habe ich allerdings nicht ausprobiert. Die Ladezeit im ausgeschalteten Zustand ist laut Handbuch 3 Stunden. Eingeschaltet dauert es schätzungsweise 4 Stunden, vielleicht sogar ein wenig mehr.
Gewicht
Ein Leichtgewicht ist das Notebook nicht gerade. Ich bezweifle, dass in meiner Konfiguration das Notebook wirklich nur 3 kg wiegt. Aber besser als Notebooks mit 3,6 kg ist es auf jeden Fall. Leichtere können leistungsmäßig einfach nicht konkurrieren.
Verarbeitung
Die Verarbeitung wirkt solide und stabil. Wie bei jedem Notebook ist die ausziehbare Schublade des DVD-Laufwerks ein wenig wacklig (bzw. wirkt so), man sollte lieber nichts schweres darauf fallen lassen.
Temperatur
Wie bereits erwähnt, kann das Notebook sehr heiß werden. Im Normalbetrieb ist gut warm (subjektiv 40 Grad an den wärmsten Stellen oben, unten bis gute 50 Grad). In aktuellen 3D-Spielen läuft dann der Lüfter auch Höchstgeschwindigkeit und bläst sehr heiße Luft links durch einen Lüftungsschacht heraus.
Sowieso darf man das Notebook nur auf harte und glatte Unterlagen stellen, wegen der Wärmeableitung.
Sonstige Features/Vorteile
Nun noch einige Vorteile, die bis jetzt noch keine Erwähnung fanden: Durch die Breite ist das Notebook nicht sehr hoch im Gegensatz zu manch anderen. Es wirkt somit absolut nicht klobig, eher elegant.
Ein weiteres Feature ist eine besondere Option im BIOS, die ich bisher noch nie gesehen habe. Für jeden Start kann durch Druck der Taste F12 die normale Bootreihenfolge deaktiviert und stattdessen über ein Menü eine andere Auswahl getroffen werden. Leider muss ich sagen, dass das BIOS ansonsten fast keine Einstellungsmöglichkeiten bietet.
Positiv ist auch das lange Stromkabel für und vom Netzteil weg - ingesamt ca. 3,5 Meter sollten immer ausreichen.
Mitgelieferte Software und Treiber
Das vorinstallierte Windows XP-Home ist auch auf einer richtigen CD mit Windows-Setup enthalten. Eine Neupartitionierung des Notebooks ist somit problemlos möglich. Nach der Installation von CD ist Windows bereits aktiviert. Wichtige Betriebssystemupdates sind bereits mitinstalliert, unter anderem das SP1a.
Als Brennsoftware dient Nero Express 6, NeroVision Express und InCD 4 sind hier enthalten. Um die aktuellen Versionen zu haben, muss man aber erst ca. 50 bis 60 MB von der Nero-Website herunterladen und installieren.
Als DVD-Player liegt WinDVD 5.0 in der Zweikanal-Version vor, wozu ich nicht mehr zu sagen wüsste.
Von Microsoft ist die Works Suite 2004 auf DVD enthalten: Word 2002, Works, Encarta Enzyklopädie, AutoRoute 2004 und Picture It! Foto Premium 9.
Nicht vorinstalliert ist von Adobe das auf CD beiliegende Photoshop Album und Photoshop Elements. Diese benötige ich aber auch nicht.
Auf einer sehr guten Treiber-CD ist alles wichtige an Treibern und Updates vorhanden. Es wird automatisch nach den benötigten Treibern gesucht und diese können mit einem Klick installiert werden. Nach einem Neustart sind alle Treiber für Chipsatz, Grafikkarte, Sound, LAN, WLAN, USB 2.0 usw. installiert. Die Treiber sind nicht ganz die aktuellsten, aber sie funktionieren einwandfrei. Unter XP Professional sind sie ebenfalls lauffähig, für Windows 2000 wird nur der WLAN-Treiber nicht mitgeliefert, diesen gibt es aber auf der Intel-Website. Unter SuSE Linux 9.0 werden alle Komponenten bis auf das WLAN-Modul automatisch erkannt und installiert.
Handbuch
Das Handbuch hat die Standard-Größe (sprich klein), aber enthält alles wichtige. Meiner Meinung nach gibt es sowieso kaum etwas, was einer Erklärung benötigt.
Tipp für schnelleren Windows-Start
Der Windows-Start dauert ab Werk sehr lange. Laut BootVis liegt dies am IDE-Treiber, der 12 Sekunden einfach wartet und nichts macht.
Diese 12 Sekunden unnötige Wartezeit kann man deaktivieren: Öffnen Sie den Geräte-Manager über das Systemsteuerungsmodul "System" unter "Hardware". Dort kann man unter IDE/ATAPI-Controller beim primären und beim sekundären IDE-Kanal unter "Erweiterte Einstellungen" den Gerätetyp von "Automatische Erkennung" auf "Keine" umschalten (wo möglich). Die Suche nach den nicht vorhandenen Laufwerken wird nun nicht mehr ausgeführt und spart 12 Sekunden.
Gesamteindruck
Das Amilo M1420 von Fujitsu-Siemens Computers macht insgesamt einen sehr guten Eindruck. Der Spaß ist aber nicht billig: 1530 Euro musste ich zahlen (Juni 2004). Die Systemgeschwindigkeit ist sehr gut, vor allem im Verhältnis zur Mobilität. Die Komponenten sind recht aktuell und arbeiten bis jetzt zuverlässig, alles wirkt durchdacht. Das Display ist einwandfrei, nur der DVD+RW-Brenner macht laute Geräusche.
Preis/Leistung:
Die gleiche oder bessere Leistung für weniger Geld gibt es bei Notebooks mit Pentium 4 oder Athlon XP/64-Prozessoren. Diese Notebooks bringen aber mehr auf die Waage und haben deutlich kürzere Akkulaufzeiten. Bei manchen reicht die Akkulaufzeit gerade einmal für eine Spielfilmlänge - von den Ladezeiten brauchen wir gar nicht zu sprechen.
Fazit: Für diesen Preis bietet das Notebook im Vergleich zu anderen relativ wenig Leistung. Dafür erhält man ein schlankes Gerät, das eine um einiges bessere Mobilität bietet und sich trotzdem sehr gut für Spiele eignet.
Nachteile zusammengefasst
- Das DVD+RW-Laufwerk ist teilweise sehr laut.
- Die Festplatte ist relativ langsam, dafür aber leise.
- Das Notebook kann wirklich sehr heiß werden.
- Es gibt keine Infrarot-Schnittstelle. Ebenso gibt es keinen Parallel/Seriell/PS2-Anschluss für ältere Geräte.
- Das Anschlusskabel für den TV-Out wird nicht mitgeliefert.
- Die <-Taste auf der Tastatur ist schlecht positioniert.
- Durch Widescreen wird bei Spielen mit normalen Auflösungen interpoliert (Qualitätsverlust)
- Teilweise kratzempfindlich - habe ich allerdings nocht nicht absichtlich ausprobiert...
Amilo M1420: Wo kaufen?
Gekauft habe ich das FSC Amilo M1420 bei notebooksbilliger.de, dort war es am günstigsten und ich habe keine wirklich schlechten Bewertungen gefunden. Der einzige Mangel anderer Käufer war die langsame Lieferzeit, die ich aber nicht bestätigen kann: Ich habe am Dienstag bestellt, am Dienstagmorgen per Online-Banking das Geld überwiesen, am Donnerstag darauf hatte ich das Notebook!